„Beeindruckend, wie Sie sich auf den Weg gemacht haben!“
65 Schulen im Land Niedersachsen begaben sich vor drei Jahren an den Start, um innovative Bildungsvorhaben in ihren Einrichtungen umzusetzen. Die Alexanderschule Wallenhorst ist eine von ihnen – und zugleich die einzige Hauptschule landesweit, die am „Modellprojekt Zukunftsschule“ des Niedersächsischen Kultusministeriums teilnimmt. Grund genug für die Niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg, sich vor Ort ein Bild zu machen.
Elf Schulen wählte die Ministerin für ihre dreitägige Sommertour aus, die mit modernen Unterrichtskonzepten und innovativen Lernformaten Schule neu denken, um ihren Schülerinnen und Schülern das bestmögliche Rüstzeug für deren Zukunft mit auf den Weg geben zu können. Die gute Arbeit, die die Alexanderschule Wallenhorst hierbei leistet, hatte sich auch bis Hannover herumgesprochen. Die Bildungseinrichtung an der Maria-Montessori-Straße reihte sich als ausgewählte Schule im Rahmen der landesweiten Reise der Ministerin u.a. neben Schulen ein, die bereits den Deutschen Schulpreis gewonnen hatten.
In Begleitung von Bürgermeister Otto Steinkamp, Fachbereichsleiter Rüdiger Mittmann und dem schulfachlichen Dezernenten Karsten Mühlmeier empfing Schulleiter Arne Willms die Kultusministerin bei strahlendem Sonnenschein. Insbesondere das Lernformat „FREIDAY“ stand auf der inhaltlichen Agenda. Der FREIDAY wurde von der Pädagogin Margret Rasfeld entwickelt und verfolgt dabei das Ziel, fächerübergreifendes Lernen in Projekten zu ermöglichen. Zukunftsthemen, die sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientieren, stehen dabei im Fokus. Durch das „Freiräume-Papier“ der Landesregierung können Schulen so ihre Stundentafel verändern und ihren Schülerinnen und Schülern ein noch ganzheitlicheres Lernen ermöglichen.
An der Alexanderschule wird der FREIDAY bereits im dritten Schuljahr in Folge umgesetzt – mit Erfolg: „Die Kinder und Jugendlichen erfahren Selbstwirksamkeit, sie können Stärken und Talente entdecken, sie lernen, sich demokratisch zu engagieren und machen so wichtige Erfahrungen – nicht nur für ihr späteres Berufsleben“, so Schulleiter Arne Willms im Gespräch mit der Kultusministerin. Diese zeigte sich sichtlich fasziniert bei ihrem Rundgang durch fünf der insgesamt neun FREIDAY-Projekte: „Es ist beeindruckend, wie Sie sich auf den Weg gemacht haben und mit welcher Freude die Schülerinnen und Schüler positive Lernerfahrungen abseits des klassischen Unterrichts machen können. Dies ist ein großer Gewinn für die gesamte Schulgemeinschaft“, so die Ministerin.
Der Rundgang durch die Projekte war für Frau Hamburg eine „spannende Erfahrung“, in der sie mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften das Gespräch suchte: So zeigten die „Tatortreiniger“, wie sehr der Plastikmüll nicht nur die Weltmeere vergiftet, sondern auch den Menschen gesundheitlichen Schaden zufügt. Im Schulgarten wurde die Verbindung zahlreicher Fächer wie Biologie, Technik, Werken und Hauswirtschaft deutlich: Hier bauen die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Hochbeete selbst, sie pflegen jene auch und lassen zahlreiche Obst- und Gemüsesorten gedeihen. Zucchini, Erdbeeren, Äpfel oder Radieschen stehen u.a. auf dem Ernteplan und werden im Anschluss im Projekt „Gesunde Ernährung“ zu Köstlichkeiten verarbeitet. Auch die Artenvielfalt ist ein Thema: So werden aktuell die Schmetterlinge, die den Schulgarten als Lebensraum nutzen, gezählt und bestimmt. Zum 50-Jährigen Bestehen der Alexanderschule wird es beim Tag der offenen Tür am 30.Oktober 2024 daher auch ein Kochbuch mit den besten Rezepten aus dem FREIDAY zu erwerben geben.
Weitere Anlaufpunkte waren die Projekte „Ran an den Verein“, „Schule gestalten“ und „Robotik“: Bei „Ran an den Verein“ werden Woche für Woche neue Sportarten den Kindern und Jugendlichen nähergebracht. Beim Besuch von Frau Hamburg war der TuS Bramsche vor Ort und stellte die Sportart „Kickboxen“ vor. In „Schule gestalten“ können die Schülerinnen und Schüler ihre künstlerische Ader ausleben: Aktuell steht die Gestaltung des Schuljubiläums unter dem Motto: „Alle sind willkommen“ im Blickpunkt der Arbeit. Im hochmodernen und vor zwei Jahren komplett neugestalteten Naturwissenschaftstrakt ist das Projekt „Robotik“ beheimatet. Hier lernen die Kinder und Jugendlichen spielerisch das Programmieren von selbstgebauten Robotern auf Basis von Lego Mindstorm-Bausätzen. „Innovatives Lernen wird hier ermöglicht, weil die Alexanderschule gemeinsam mit der Gemeinde als Schulträger und anderen Institutionen wie beispielsweise der Bürgerstiftung Wallenhorst eng zusammenarbeitet. All dies geschieht zum Wohle der Kinder und Jugendlichen aus Wallenhorst“, war sich Schulleiter Arne Willms im Austausch mit Bürgermeister Otto Steinkamp einig.
Nach gut 90 Minuten voller Eindrücke machte sich Kultusministerin Hamburg zurück auf den Weg in die Landeshauptstadt und ermunterte die Schulgemeinschaft, den FREIDAY als positives wie belebendes Element der Schulkultur auch in Zukunft fortzusetzen.