Schule mit Courage

Menschen, Schulleben

Die AG SoR/SmC (Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage) der Alexanderschule Wallenhorst hat sich in Kooperation mit MDSG (Maro Dromm Sui Generis, Verein zum Erhalt der Kultur und Sprache deutscher Sinti) auf den Weg nach Hamburg gemacht. Den Leitern / der Leiterin (Michael Hoffmann, Mario Franz, Carmen Bird) der Arbeitsgemeinschaft ist es immer ein Herzensanliegen mit den Teilnehmer*innen den Standort Schule zu verlassen und Begegnungs- und Erfahrungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Schüler*innen wurden im Vorfeld in die Planung mit eingebunden und recherchierten  Zugverbindungen, Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Unterkünfte.

Am 27. Juni 2022 ging es dann voller Vorfreude los. Der Anreisetag konnte genutzt werden, um die Zimmer zu beziehen, am Jungfernstieg die Alster zu genießen und das Europa-Center zur erkunden. Am Abend gab es einen Überraschungsgast. „Einfach Sam“, Rapper aus Lüneburg, stieß zur Gruppe dazu. In den vergangenen Jahren unterstützte er immer wieder verschiedene Projekte mit Beiträgen und Musikstücken.

Der Dienstag versprach besonders sonnig zu werden und so konnten wir mit dem Boot raus an den Elbstrand fahren und eine Abkühlung genießen. Am Abend hatten wir die Gelegenheit ein besonderes Treffen wahrzunehmen. Der Sinti-Verein Hamburg e.V. (Familienbildungszentrum für Sinti und Roma) hatte uns eingeladen. Herzlichst wurden wir empfangen und nach einem gemeinsamen Pizzaessen war das Eis sofort gebrochen. Christian Rosenberg, Projektleiter des Familienbildungszentrums, erzählte uns von der Arbeit in Hamburg und interessierte sich besonders dafür, warum junge Leute sich in der AG SoR/SmC teilweise schon über viele Jahre intensiv engagieren. Besonders beeindruckte ihn Roque, der seinen 17. Geburtstag an diesem Tag feierte. Roque erklärte: ,,In der AG habe ich endlich einmal alles sagen können, was mir auf dem Herzen liegt und ich habe gelernt mit Rassismus anders umzugehen.“ Max: „Ich finde es einfach nicht gut, Menschen wegen ihrer Herkunft oder Religion zu beleidigen.“ Juliano und Jasmin waren sich einig, dass sie durch die aufgeführten Theaterstücke anlässlich verschiedener Gedenkveranstaltungen u.a. in Ahlem / Hannover, an Selbstbewusstsein gewonnen haben.

An diesem Abend stimmte alles und wir hoffen, dass hier der Grundstein für zukünftige gemeinsame Projekte gelegt wurde. Die Schüler*innen können es sich jedenfalls gut vorstellen, sich auch zukünftig zu engagieren, obwohl ein Großteil der Teilnehmer die Schulzeit an der Alexanderschule bereits beendet hat.

Für den nächsten Tag stand ein Besuch in Hagenbecks Tierpark auf dem Plan und am Abend gab es Burger und abschließend einen Besuch im Schwarzlichtviertel zu einer Runde Schwarzlichtminigolf.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Abreise und uns wurde wieder einmal bewusst, wie wichtig es ist mit unseren Schüler*innen gemeinsame Reisen und Ausflüge zu unternehmen – gerade nach einer so langen Pandemiezeit. Wir haben zusammen gelacht, viel erlebt, Meinungen ausgetauscht, neue Erfahrungen gesammelt, den eigenen Horizont erweitert und neue Kontakte geknüpft; wir haben gesehen, dass sich auch andernorts eingesetzt wird und es sich immer lohnt, sich zu engagieren und man selten dabei allein ist. Ein bisschen Weh wurde uns auch ums Herz, denn irgendwie war es auch eine Abschlussfahrt, da viele der Schüler*innen nun ihren Weg in die Aus- oder Weiterbildung starten. In Planung steht nun ein regelmäßig stattfindender „Stammtisch“ für alle ehemaligen und aktiven Teilnehmer der AG; und bis dahin wünschen wir allen: ,,Bleibt interessiert, kritisch und – im Herzen – die Menschen, die ihr seid!‘‘ Wir bedanken uns bei Celina Janzen, Alina Kolker, Roque Schröer, Maximilian Schmidt, Niclas Hensel, Niklas Wolf, Celine Bouquet, Jasmin Künne, Amily Hass, Alan Günay, Juliano Glloga und Mederi Franz ( besonderer Teilnehmer der AG, der jeden Mittwoch von seiner Schule aus Belm an die ASW kam, um unsere Gruppe zu bereichern).