Bericht der NOZ vom 04.07.2021

Abschlussfeier nicht ohne Musik: Arne Willms, Leiter der Alexanderschule Wallenhorst, rappt Marterias Hit „Lila Wolken“, und Schülersprecher Tom Reinke hilft dem Publikum, an den richtigen Stellen „Yeah“ zu sagen.
Bild: Markus Strothmann, NOZ
Zuerst waren die Neuntklässler dran. „Noch vor wenigen Wochen hätte ich nicht geglaubt, dass wir euch heute die Zeugnisse in diesem Rahmen übergeben können“, sagte Schulleiter Arne Willms. Aber dank niedriger Infektionszahlen war sie möglich: eine anständige Abschlussfeier mit Schülern, Eltern und Lehrern.
Dass die Schüler zum Abschied Schultüten erhielten, war eher ungewöhnlich, schließlich gibt es diese sonst eher zur Einschulung. Aber irgendwie passte es doch, wie Willms erläuterte: Die Tüten steckten eben voller Überraschungen, wie auch das weitere Leben der Absolventen nach diesem Tag.
Schülersprecherin hält Abschlussrede aus 21 Wörtern
Die Zeugnisse erhielten die Schüler von ihren Klassenlehrerinnen. Lehrerin Wiebke Jungherz freute sich darüber, dies mit bloßen Händen tun zu dürfen: „Ohne Handschuhe, was ich sehr schön finde!“
Ein „etwas gebeutelter Jahrgang“ sei dieser, so Lehrerin Anja Jaeckel mit Bezug auf den durch Corona gestörten Lauf der Dinge. Praktika mussten in der achten Klasse abgebrochen werden, Klassenfahrten fielen aus. Von Maskenpflicht im Unterricht und Homeschooling ganz zu schweigen. Aber am Ende hat es doch geklappt.
Schülersprecherin Amily Hass kam zu Wort und nutzte ihre Redezeit für einen starken Beitrag, hier in voller Länge:
„Ich wünsche euch, dass ihr euer Leben auf die Reihe kriegt. Ausbildung durchziehen, Arbeit finden. Ja. Dann ein schönes Leben noch.“
Die kurzfristig zusammengestellte Schülerband spielte Tom Petty und Coldplay, und am Ende der Feier griff nochmal Arne Willms zum Mikrofon. Er performte Marterias Hit „Lila Wolken“ und wurde vom Publikum an den richtigen Stellen mit „Oh!“ und „Yeah!“ unterstützt.

Entlassjahrgang 9a mit Lehrerin und Schulleiter.
Bild: Markus Strothmann, NOZ

Entlassjahrgang 9b
Bild: Markus Strothmann, NOZ
Syrische Schwestern schildern Flucht nach Deutschland
Die anschließende Feier der zehnten Klassen lief ähnlich ab. Bemerkenswert hier ein Beitrag zweier Schülerinnen: Die Schwestern Marah und Farah Taleb schilderten ihre Flucht aus Syrien über Türkei und Mittelmeer nach Deutschland. Seit 2017 leben sie in Wallenhorst und haben die Schule erfolgreich beendet – mit Zweier-Schnitt.
Die Feier fand übrigens statt unter dem Zeichen einer Schultüte mit aussagekräftiger Farbgebung. „Die Regenbogenfarben sind bewusst gewählt“, erklärte Lehrerin Bettina Bunkenburg das Statement für Diversität. Die Alexanderschule tat damit, was die Uefa sich bei der Fußball-Europameisterschaft nicht getraut hat.
Überhaupt machte alles den Eindruck von Offenheit und Entspanntheit. Dazu passte auch der Kommentar von Schülersprecher Tom Reinke in seinem Redebeitrag: „Es war eine geile Zeit.“

Entlassjahrgang 10 mit Lehrern.
Bild: Markus Strothmann, NOZ
Lehrerin Bunkenburg und ihre Kollegen Sabine Grothe und Michael Hoffmann überreichten den Schülern schließlich die begehrten Zeugnisse und dazu die Schultüten mit guten Wünschen für den Lebensweg. Und da das Publikum ja bei der ersten Feier ein anderes gewesen war, musste beziehungsweise durfte Arne Willms zum Schluss auch nochmal rappen.