Bericht Neue OZ vom 01.11.2018
Alexanderschüler trainieren Sozialkompetenz an der Schmiede

Bei den erlebnispädagogischen Projekttagen an der Wallenhorster Alexanderschule machten die Siebtklässler Saliha, Jasmin, Hozan und Celine (v.l.) erste Erfahrungen mit der Feldesse. Foto: Christina Halbach
Wo sonst in den Pausen gechillt und geschwatzt wird, flogen an drei Feldessen die Funken. Zwischen Graffitikunst und Tischtennisplatten wurden kräftig Pedale getreten, Kohlenstücke in heißer Glut zerteilt und auf hölzernen Ambossen Eisenstücke per Hammerschlag bearbeitet: „Erst werden einzelne Teile geschmiedet und dann zu einem Ganzen zusammengefügt“, erläuterte Jan Stromberg, Klassenlehrer der 7b, die Arbeit seiner Schüler, die ausgestattet mit Schutzbrille, Kittel und Handschuhen konzentriert bei der Sache waren: Aus unbehauenen Eisenstangen formten die 12- bis 13- jährigen Jugendlichen zunächst einzelne Blätter und Schnecken, die sie am Ende zu einem Baum zusammensetzten.
Zum dritten Mal veranstaltete die Alexanderschule gemeinsam mit der Firma für Erlebnispädagogik „Games and Ropes“ das Sozialtraining, das auch im Job gefragte Kompetenzen wie Teamwork und Durchhaltevermögen fördern soll. „Viele Schüler wissen noch gar nicht, was in der Berufswelt auf sie zukommt“, weiß Stromberg: „Das Schmieden ist ein erster Schritt dahin, zu erkennen, was ich erreichen kann, wenn ich mich anstrenge und mit anderen zusammenarbeite.“ Kooperationsspiele im Hollager Wald und ein Besuch des Hochseilgartens in Kalkriese ergänzen regelmäßig das erlebnispädagogische Angebot, das von der Wallenhorster Bürgerstiftung finanziell unterstützt wird.
Für die meisten Schüler ist die Schmiedeeinheit der erste Kontakt mit Feuer und Eisen: Nicht immer ganz einfach, wie Celine festgestellt hat: „Damit das Feuer richtig brennt, muss es genug Luft über die Klappe bekommen. Dafür muss sich das Rad in unsere Richtung drehen.“ Mit der Hilfe von „Games and Ropes“-Geschäftsführer Joachim Breitkopf haben die 13-Jährige und ihr Team herausgefunden, dass es klappt, wenn sie der Winde ein wenig Anschwung geben. Die Scheu vor dem heißen Element habe sie schnell verloren: „Man kann austesten, was man kann. Zuerst hatte ich Angst, dass ich mich verbrenne, aber wenn man es öfter macht, geht es.“