„Weißt du, dass Tippen am Steuer das Unfallrisiko um das 23-fache erhöht?“ heißt es auf einem der Schilder am Rande des Ablenkungsparcours, den die Jugendlichen mit Kettcars auf dem Schulhof der Alexanderschule unter erschwerten Bedingungen zu durchfahren hatten: „Man musste dabei auf dem Handy-Taschenrechner Rechenaufgaben lösen, die auf den Hütchen stehen“, erzählte Leon (14), der ein wenig Mühe hatte, mit dem Handy in der einen Hand und der anderen am Lenkrad die Kurven mit letzter Eleganz zu nehmen: „War schwer, dabei zu fahren“, musste der Neuntklässler zugeben. Das pädagogische Ziel der Station liegt auf der Hand: „Wir wollen die Leute zum Überlegen bekommen, dass man nicht alle Sachen gleichzeitig machen kann“, erläuterte Helmut Bockstiegel, erster Vorsitzender der Verkehrswacht Bramsche/Wallenhorst .
Volle Konzentration war auch im Fahrradparcours gefragt. Auf dem Sportplatz standen neben einem Geschicklichkeitsparcours auch eine Fahrradprüfung auf dem Programm: Hier konnten die Fünftklässler zeigen, dass sie Verkehrsschilder kennen, um Kurven fahren können oder den Schulterblick beherrschen. Alexanderschullehrer Michael Hoffmann lief mit dem Block nebenher und vergab Pluspunkte für das, was gut und auch mal Minuspunkte für das, was nicht so gut gelaufen war: „Einiges wissen die Kinder bereits aus der Grundschule“, hat er dabei festgestellt.
In einem Klassenraum konnten die Schüler am Bildschirm ihre Reaktionsschnelligkeit testen: Über Pedale sollte ein Auto beschleunigt und bei auftretenden Hindernissen abgebremst werden. Ein großer Spaß für die 15-Jährigen, wie auch Konrektor Eckart Arensmann bemerkte: „Das ist super für die Jugendlichen, weil es handlungsorientiert ist und sie gleich ihre Reaktionszeit angezeigt bekommen.“ Außerdem komme es immer besser an, wenn ein anderer als die Lehrer den Schülern etwas vermittle, meint er mit Blick auf die geballte Manpower der Verkehrswacht auf dem Gelände der Alexanderschule. „Das ist immer sehr anschaulich, was die Verkehrswacht anbietet. Das könnten wir als Schule so nicht leisten“, stellte auch Sabine Grothe, Mobilitätsbeauftragte der Alexanderschule, fest.
Verkehrstraining ist an der Hauptschule auch außerhalb des Mobilitätstages ein Thema: „Wir bieten Verkehrserziehung in allen Klassen an“, erläuterte Grothe. 20 Stunden pro Schuljahr gebe es bei den Fünft- und Neuntklässlern, für die anderen Jahrgänge sei ein Kontingent von zehn Stunden vorgesehen: „Verkehr wird immer komplexer, Schüler sind immer abgelenkter. Da ist es umso wichtiger, dass wir das machen.“
Es war sehr spannend im LKW!