Bericht Neue Osnabrücker Zeitung vom 25.02.2017
Dort wo sonst die Schüler ihre Pausen verbringen, präsentierten sich am Freitagvormittag 36 Wallenhorster und weitere regionale Ausbildungsbetriebe anhand von typischen Tätigkeiten. Rund 480 Jugendliche der Klassen 8 und 9 kamen mit Chefs und Auszubildenden ins Gespräch und absolvierten verschiedene Arbeitsproben. Teilgenommen haben neben der Wallenhorster Real- und Hauptschule auch die Angelaschule Osnabrück, die Johannes-Vincke-Schule Belm, die Hauptschule und die Wilhem-Busch-Förderschule Bramsche.
Mit Laufbuch unterwegs
„Die Schüler können in einem sicheren Raum mit den Unternehmen in Kontakt kommen“, erläutert Susanne Steininger, Bereichsleiterin Übergangsmanagement Schule-Beruf der Maßarbeit. Die im Landkreis Osnabrück angesiedelte Servicestelle organisiert B.O.P. gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Gemeinde Wallenhorst sowie der Alexander- und Realschule und ersetzt die bisherige als klassische Messe gestaltete Ausbildungsplatzbörse. „Mit dem erweiterten Konzept können wir noch stärker auf die Bedürfnisse der Betriebe und potenziellen Auszubildenden eingehen“, stellt Maßarbeit-Mitarbeiterin Katrin Hüls dazu fest. So müssen sich die Schüler bereits im Vorfeld für Ausbildungsbetriebe entscheiden, die sie näher kennenlernen wollen und in einem Laufbuch dokumentieren. Jugendliche wie Unternehmen haben darüber hinaus die Möglichkeit, durch den Austausch von Visitenkarten miteinander in Kontakt zu bleiben. (Weiterlesen: Realschule Wallenhorst beim Wettbewerb „Starke Schule“ vorn )
Alterssimulatoren
„Das Konzept ermöglicht, handlungsorientiert vorzugehen“, stellt Hannes Kamp, Realschule Wallenhorst, heraus. Der Leiter des Fachbereichs Arbeit, Wirtschaft und Technik hat die Schüler auf den Tag vorbereitet, so auch Marlena Lückmann und Neele Poggemann. Die beiden 14-Jährigen haben bereits Gespräche mit Mitarbeitern einer Bank sowie eines Fachgroßhandels für Haustechnik geführt. Jetzt steuern sie den Stand des Wallenhorster Caritas-Pflegedienstes an. „Ich möchte wissen, wie das ist, anderen Menschen zu helfen“, begründet Marlena ihr Interesse an der Pflegeeinrichtung. Das Caritas-Team hat sich auf B.O.P. gut vorbereitet: Alterssimulatoren ermöglichen, sich in die Lage von älteren Menschen hineinzuversetzen, Caritas- Mitarbeiterin Lena Flore lässt die beiden Schülerinnen einen Verband anlegen. „Die Pflegebranche hat bei Jugendlichen ein Imageproblem“, stellt Kollege Bernhard Jakob derweil fest. Für ihn bedeutet diese Veranstaltung daher auch Personalakquise. Herauszufinden, ob jemand für den Pflegeberuf geeignet ist, dafür seien die kurzen Kontakte durchaus geeignet. „Ich kann den Leuten zuschauen, wie sie gewisse Dinge angehen und mit welchen Fragen sie auf uns zukommen.“
Vielfältige Polizeiarbeit
Bei der nächsten Station informiert Polizeikommissar Michael Bauchrowitz über die vielfältige Polizeiarbeit, bremst aber auch übertriebene Erwartungen durch Krimireihen wie „Cobra 11“. Ob im Rahmen von „B.O.P. passende Bewerber gefunden werden, da ist Bauchrowitz skeptisch: „Wir nehmen grundsätzlich jeden ernst, aber jemanden die Eignung an der Nasenspitze anzusehen, ist schwer möglich.“ Marlena und Neele haben gleichwohl etwas mitgenommen: „Es geht nicht nur ums Schießen. Man versucht oft, das Problem anders zu lösen.“