Bericht Neue Osnabrücker Zeitung vom 27.01.2017
Haben wieder gemeinsam das Suchtpräventionsprogramm „Halt“ an der Alexanderschule durchgeführt (on links) Schulleiter Arne Willms, Schulsozialarbeiterin Birte Löddecke, Caritasmitarbeiterin Sandra Pagnoux und Caritas-Praktikantin Andrea Ballmann.
Foto: Christina Halbach
„Wir warten nicht auf Vorfälle, wir betreiben Prävention und Aufklärung im Vorfeld“, stellt Schulleiter Arne Willms fest. Seit 2013 ist die Alexanderschule neben zwei weiteren Schulen in Melle und Bad Iburg „Halt“-Schule und nimmt verbindlich an dem Suchtpräventionsprogramm des Caritasverbandes teil. Der kirchliche Wohlfahrtsverband engagiert sich bereits seit zwölf Jahren bundesweit mit dem Frühinterventionsprogramm, das dem Konsum von legalen und illegalen Drogen präventiv begegnen will.
Suchtverhalten von Freunden
Zusammengesetzt ist das Programm aus verschiedenen Bausteinen: Neben einer Informationsveranstaltung für die Eltern jedes Jahrgangs kommt regelmäßig eine Caritasmitarbeiterin zur Sprechstunde in die Schule: „Die wird gut genutzt und so bekomme ich viel von den Schülern mit“, berichtet Sozialarbeiterin und Suchttherapeutin Sandra Pagnoux. Denn die Jugendlichen teilten ihr dabei nicht nur Gedanken zum eigenen, sondern auch zum möglichen Suchtverhalten von Freunden und Mitschülern mit. Der Besuch der Sprechstunde ist grundsätzlich freiwillig, mitunter werden Schüler zum Beispiel nach Zigarettenkonsum auf dem Schulgelände, berichtet der Schulleiter, auch dazu verpflichtet.
Verantwortungsvoller Umgang
Für die Jugendlichen sind in Klasse 6 und 8 Workshops vorgesehen, die altersgerecht über legale und illegale Drogen informieren und für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol, Zigaretten sowie Handy und Computer sensibilisieren wollen. Bereits im Dezember 2016 ging es für die älteren Schüler unter anderem im Planspiel „Tom und Lisa“ darum, eine Party zu planen und zu überlegen, welche Mengen Alkohol sie anbieten wollen. Mit den Sechstklässlern wurde in dieser Woche erarbeitet, welche Süchte und Schutzfaktoren es gibt. Bedenken, dass die Elf- bis Zwölfjährigen zu früh mit dem Thema in Berührung gebracht werden, teilt Schulsozialarbeiterin Birte Loddecke nicht: „Es geht darum, das sie früh eine gute Grundlage für eine Entscheidung vermittelt bekommen.“
Freunde, Hobbys, Zusammenhalt
So sieht das auch Emily aus der 6a: „Es ist besser, vorher darüber zu sprechen, also bevor man gefragt wird, ob man eine Zigarette rauchen möchte.“ Eindruck hat der Workshop bei Chantal, 6b, hinterlassen: „Es kann ganz schön schief laufen, wenn man erstmal süchtig ist.“ Umso wichtiger sei es, dass man gute Freunde, Hobbies und einen Zusammenhalt in der Familie hat.
Suchtpräventionsprogramm wird fortgesetzt
Schulleiter Arne Willms ist von der Wirksamkeit des Programms überzeugt: „Wir haben damit nur positive Erfahrungen gemacht, denn wir erreichen, dass den Schülern das Problem bewusst gemacht wird und darüber reden.“ Das Suchtpräventionsprogramm wird im kommenden Schuljahr fortgesetzt.