NOZ, 6.5.16
Besuch bei Schülern Lammerskitten wirbt in Wallenhorst für Europa

Clemens Lammerskittens Vortrag über die EU stieß bei den Alexanderschülern auf ungeteiltes Interesse. Foto: Jessica von den Benken
Wallenhorst. Als überzeugten Europäer lernten Wallenhorster Schüler jüngst den Landtagsabgeordneten und CDU-Politiker Clemens Lammerskitten kennen. Im Rahmen des EU-Projektages besuchte er vergangenen Montag zuerst die neunten Klassen der Realschule Wallenhorst und im Anschluss daran die Zehntklässler der Alexanderschule. Jeweils eine Schulstunde informierte Lammerskitten über die Entstehung der Europäischen Union, den Europarat und die Vorteile und den Nutzen für jeden einzelnen Menschen in Europa.
„Am 9. Mai feiert die Europäische Union in jedem Jahr den Europatag “, sagte Lammerskitten, „den Tag, an dem der Gedanke zum vereinten Europa 1950 entstanden ist.“ Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges seien einige kluge Menschen auf die Idee gekommen, in Europa gemeinsame Werte einzuführen, damit es mit den Kriegen gegeneinander aufhöre, erklärte er plakativ.
Junge Menschen für Europa begeistern
Ihm selber sei es sehr wichtig, dass Jugendliche mehr über Europa erfahren und dabei ihre Fragen direkt an Politiker stellen können. Deshalb komme er immer wieder gerne an die Schulen in seinem Heimatort. „Wir leben hier alle seit 70 Jahren in Frieden. Für uns ist das alles selbstverständlich.“ Man dürfe dabei jedoch nicht vergessen, dass dieser Frieden auf den drei Grundgedanken der Europäischen Union „Menschenrechte“, „Demokratie“ und „Rechtsstaatlichkeit“ beruhe.
Geschichte im Blick
Lammerskittens Vortrag orientierte sich an geschichtlichen Abläufen. „Europa ist ein Gebiet, in dem man sich nicht immer gut verstanden hat.“ Nach dem Krieg habe sich der Europarat in Straßburg gegründet, mit dem Ziel über die Grenzen hinaus besser miteinander umzugehen, miteinander zu reden, gleiche Werte zu leben und die Menschen zusammenzuführen.
Kompromisse finden
28 Mitgliedsstaaten habe die Europäische Union heute. „Die 750 Mitglieder des Europäischen Parlamentes treffen sich dreimal im Monat in Brüssel und einmal im Monat in Straßburg“, so Lammerskitten, „und bei den Treffen geht es immer darum, in allen europäischen Fragen einen Kompromiss zu finden.“ Dies sei das Geheimnis dieser Union. Jeder Mitgliedsstaat vertrete unterschiedliche Ansichten, die geprägt seien durch verschiedene Kulturen, Religionen, Wohlstand und viele andere Faktoren. Die Herausforderung für jeden Mitgliedsstaat sei es, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, sondern eine Lösung zu finden, mit der die gesamte EU leben könne. Die Abschaffung des Daten-Roamings im Sommer 2017 habe beispielsweise auch die Europäische Union gemeinsam beschlossen, sagte Lammerskitten, „und das kommt euch allen zu Gute, wenn ihr Urlaub im europäischen Ausland macht“.
Interessanter Unterricht
„Die Stunde war sehr interessant“, meinte die 16-jährige Laura und fügte hinzu: „Ich finde es auch gut, dass mal ein Politiker zu uns in die Schule kommt und uns die Entstehungsgeschichte von Europa erklärt.“ Auch ihre Klassenkameradin Alica (15 Jahre alt) fand den Unterricht von Lammerskitten gut. „Wir haben in der kurzen Zeit wirklich viele Informationen bekommen. Die muss ich erst für mich sortieren.“