NOZ, 18.11.15
Wallenhorster Schüler lernen Berufswelt kennen
Robin Walker ist zu Gast bei den Anlagenmechanikern der Handwerkskammer im Bereich Elektronik und baut eine Wechselschaltung. Foto: Günter Brinkmann
Wallenhorst. Welcher Beruf ist der richtige für mich? Während der Berufsorientierungswoche haben 69 Jugendliche der Alexanderschule ihre Klassenzimmer verlassen, um in der Handwerkskammer, im Berufecamp oder in Betrieben in die Jobwelt zu schnuppern.
„In dieser Zeit stellen die 15- und 16-Jährigen fest, der Beruf könnte etwas für mich sein – oder eben nicht“, sagte Lehrer Günter Brinkmann, der das Projekt für die Hauptschüler organisierte.
Zu Gast im Bildungszentrum
Der Großteil verbrachte die Woche in der Handwerkskammer. 30 Jungen und ein Mädchen waren zu Gast im Bildungszentrum der Handwerkskammer Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim an der Bramscher Straße. In den Lehrwerkstätten bauten sie zum Beispiel Wechselschaltungen, zogen eine kleine Mauer hoch oder rissen bei den Malern und Lackierern Tapeten ab.
70 Prozent Jungen
Eine Schülerin war übrigens bei den Metallbauern, ein Junge versuchte sein Glück bei den Friseuren. „Dass nur ein Mädchen mit dabei war, hat einen einfachen Grund“, erklärt Arne Willms, er ist stellvertretender Schulleiter, „fast 70 Prozent unserer Schüler sind Jungen.“
Auch JAB 2 öffnet Türen
20 Schüler informierten sich im Berufe-Camp im nahegelegenen Jugendzentrum JAB 2 über die Arbeitsfelder „Pflege“, „Hauswirtschaft“, „Büro“ und „Erziehung“. Im Arbeitsfeld „Pflege“ wurde zum Beispiel Blutdruck gemessen oder Essen angereicht. Wie es ist jemanden im Rollstuhl zu begleiten, erfuhren die Jungen und Mädchen beim Einkauf im Supermarkt.
Übers Praktikum zum Traumberuf
„Schließlich sucht sich ein Teil der Schüler selbst einen Praktikumsplatz“, erzählt Günter Brinkmann. „Manche haben schon ein Praktikum in dem gleichen Betrieb absolviert und das bringt oft den Ausbildungsvertrag.“ In der Alexanderschule sind 80 von 200 Schultagen für die Praxis vorgesehen. In der achten Klassen gehört ein dreiwöchiges Praktikum zum Standard. „Es ist natürlich toll, wenn ein Schüler direkt in dem ersten Praktikum seinen Traumberuf findet“, sagt Brinkmann. „Es ist aber auch gut, wenn am Ende der Berufsorientierungswoche die Erkenntnis steht, dieser oder jener Beruf ist ganz und gar nichts für mich.“
Bezahlt wird diese Schnupperwoche von der Gemeinde Wallenhorst, der Maßarbeit, einer Initiative des Landkreises und der Bundesagentur für Arbeit.