Dachdecker lernen, oder doch Bäcker?
Wallenhorster Jobbörse brachte Firmen und Schüler zusammen

Keine Angst vor „Männerberufen“ hat Lena Recker. Die Zehntklässlerin lässt sich von Purplan-Azubi Hendrik Fortmann beim Schweißen mit Edelgas anlernen. Foto: Dierks.
Wallenhorst. Die Ausbildungsplatzbörse der Wallenhorster weiterführenden Schulen hat sich zu einem überörtlichen Erfolgsmodell entwickelt. Unter den 40 Ausstellern fanden sich neben Wallenhorster Firmen auch zahlreiche aus Osnabrück, Lotte und Belm. Gleichzeitig beschränkten sich die Orientierung suchenden Schüler aus den Klassen acht bis zehn nicht auf Wallenhorst. Auch Bramscher Schüler kamen angereist.
Zum vierten Mal haben Alexanderschule, Realschule und die Gemeinde als Schulträger die Aula des Schulzentrums in eine Messehalle verwandelt. Da wird nicht nur theoretisch informiert, sondern auch gehämmert und gebohrt, geschweißt und gelötet. „Alle Aussteller sind, soweit sie handwerkliche Ausbildungsgänge anbieten, darauf eingerichtet, unseren Schülern anschauliche Einblicke in die Tätigkeitsfelder zu gewähren und sie selber ausprobieren zu lassen“, sagt Realschulleiter Stefan Schmidt. Gleichzeitig seien auch die sozialen und pflegenden Berufe nochmals stärker vertreten, was dem Realschul-Profil „Gesundheit und Soziales“ sehr entgegenkomme, ergänzt Fachbereichsleiter Hannes Kamp.
Für Alexander-Schulleiter Thomas Behning steht außer Frage, dass die Börse zu einem tragenden Baustein im Berufsorientierungskonzept beider Schulen geworden ist und großen Anteil daran hat, dass die Vermittlungsquote der Abschlussjahrgänge erfreulich hoch sei: „Kommunikation ist alles. Man kann gar nicht früh genug anfangen, Kontakte zu knüpfen. Und hier profitieren beide Seiten: Die Schüler lernen Ausbildungsberufe und Arbeitgeber kennen, und die Arbeitgeber sichern sich womöglich ihre künftigen Fachkräfte aus der Region“, so Behning.
Beim Rundgang merkt man, dass es den Schülern nicht darum geht, in kurzer Zeit möglichst viele Kugelschreiber und andere Werbeartikel abzugreifen, sondern sie sind in intensive Gespräche verwickelt. „Das liegt an der eingehenden Vorbereitung in den Klassen“, erläutert Schmidt, „jeder Schüler muss vorher eine Liste der Berufe anlegen, über die er sich informieren will, und diese Liste dann zielstrebig abarbeiten.“
NOZ vom 04.10.2014