Bericht aus der NOZ vom 13.11.13:
Berufe-Camp im Jugendzentrum
Wallenhorster Schüler stellen sich neuen Aufgaben
Wallenhorst. Bei den Berufsinformationstagen für Neunt- und Zehntklässler der Wallenhorster Alexanderschule gehörte auch das Berufe-Camp im „JaB2“ (Jugendzentrum am Boerskamp 2). Drei Tage lang stellten sie sich Aufgaben in Gastronomie, Pflege, Büro und Verwaltung. Berichte aus der Praxis gab es an Tag drei.
Das Berufe-Camp wurde im Vorjahr eigens für die Alexanderschule entwickelt von Schulsozialarbeiterin Bianca Keeve, „JaB2“-Leiter Jürgen Abeln, seiner Kollegin Erzieherin Sarah Kovacevic sowie Kristina Flaßpöhler, bei der Maßarbeit des Landkreises zuständig für Übergangsmanagement Schule-Beruf. „Wir haben das Konzept für dieses Jahr noch überarbeitet“, berichtete Bianca Keeve.
Das Projekt Gastronomie betreute Sarah Kovacevic. Die Aufgabe von Vanessa Georgi, Marvin Blesch, Roshan Dziaßyik, Kevin Loof und Michael Solowjew hieß, als Schülerfirma einen Probelauf für ein Buffet anlässlich des 50. Geburtstags des Bürgermeisters vorzubereiten; inklusive Tisch, Bedienung und Dienstplan.
In nur 90 Minuten musste auch die Theorie bewältigt werden. Daher gab es als Testessen Bruscetta. Vanessa röstete Brot in einer Pfanne. Auch die Kollegen halfen, es mit Knobi einzureiben. „Wir haben für den Belag Tomaten und Zwiebeln gewürfelt und mit Salz, Pfeffer, Basilikum, Oregano und Estragon abgeschmeckt“, berichtete Roshan Dziaßyik.
Der Fruchtcocktail schmeckte den Jugendlichen nicht so sehr. Marvin Blesch wusste Rat. Er mixte zweifarbigen Ki-Ba. „Dafür habe ich den Bananensaft vorsichtig am Rand in den Kirschsaft laufen lassen“, verriet er.
Ein Cocktail blieb übrig – für den, der als Bürgermeister am nett mit Orchideenranke und Kerze dekorierten Platz mitspeiste. Nicht nur beim Zubereiten des Essens, auch bei der Tischdeko zeigte die Gastro-Gruppe Kreativität. „Wir haben im Team gearbeitet, und es war sehr lustig“, sagte Marvin Blesch verschmitzt. „Aber wir haben auch selbstständig gearbeitet“, ergänzte Roshan Dziaßyik.
Mit einer ihrer Aufgaben bezog sich die Gruppe Büro und Verwaltung auf das Catering. „JaB2“-Leiter Jürgen Abeln, Sozialarbeiter, Jugendpfleger und gelernter Bürokaufmann, sagte: „Es ging darum, Kostenkalkulation, Aufträge und Rechnungen zu schreiben. Vermittelt wurde auch die Briefform. Weiterhin haben wir uns vorgestellt, einen neuen Kollegen einstellen zu wollen anhand von vier Bewerbungen.“ Zudem hätten wichtige Utensilien für den neuen Arbeitsplatz ausgewählt und anhand von Angeboten bestellt werden müssen. „Ob ein Safe und ein Whiteboard dazugehören, ist fraglich“, resümierte Abeln.
Gegenseitig füttern
Beim Thema Pflege von Kranken und Älteren war Petra El Nader-Kovacevic im „JaB2“. Die Altenpflegerin und gerontopsychiatrische Pflegefachkraft ließ die Schüler einen Rollstuhl schieben, in dem ein Mitschüler saß und sich gegenseitig füttern. „Es geht mir dabei darum, Unsicherheiten zu überwinden und Gefühl zu bekommen für Körperkontakt, Schwäche, Nähe und Distanz“, betonte sie. „Ich möchte den jungen Menschen Einstellung, Grundlagen und Spaß an der Arbeit vermitteln. Es kommt von den Patienten so viel zurück.“
Petra El Nader-Kovacevic, Bianca Keeve, Sarah Kovacevic und Abeln waren sich einig: „Die Schüler waren nett, interessiert und motiviert.“

Bürgerecho vom 11.12.13